Die Firma Banderitsch aus Ehingen hat den Auftrag für die komplette Außenfassade des Milaneo in Stuttgart erhalten.

Die Firma Banderitsch aus Ehingen hat den größten Auftrag der 24-jährigen Firmengeschichte an Land gezogen. Seit Juni ist die Firma für Profilmontage und Spenglerarbeiten damit beschäftigt, die Außenhaut des Milaneo, dem größten Einkaufszentrum Süddeutschlands, zu fertigen und anzubringen. Das Auftragsvolumen beträgt rund zwei Millionen Euro.

In der Fertigungshalle der Firma Banderitsch in der Berkacher Straße stapeln sich die Blechrollen. Vor etwa‚ vier Monaten hat Firmenchef Peter Banderitsch für rund 350 000 Euro eine neue Maschine angeschafft, die Blechrollen in die gewünschte Form presst und faltet. „Das alles sind Teile für das Milaneo in Stuttgart“, sagt Peter Banderitsch und zeigt auf einen Teil seiner neuen Lagerhalle, die er in diesem Jahr im hinteren Bereich des| Firmengrundstücks gebaut hat. Sein Sohn Andreas, seit 2009 im Unternehmen, schweißt derweil in einer anderen Ecke der Halle an Teilen für das Milaneo am Stuttgarter Nordbahnhof. Er ist jedoch hauptsächlich mit der Planung und Abwicklung des Großauftrags aus Stuttgart beschäftigt.

Mega-Auftrag aus Stuttgart Milaneo

„Wir haben den Auftrag von Züblin bekommen. Die Firma Züblin ist der Generalunternehmer der Baustelle“, sagt Peter Banderitsch. Rund 20 Arbeiter der mittlerweile 60 Mann großen Firma sind täglich am und mit dem Milaneo beschäftigt. 17 auf der Baustelle in Stuttgart, drei in der Ehinger Fertigung. „Wir verkleiden die Fassade der oberen Gebäudeteilen. Insgesamt werden wir rund 55 Tonnen Aluminium, 30 Tonnen Titanzink-Vorbewittert und 20 Kilometer der sogenannten Attika-Abdeckungen als Haube auf der Flachdachumrandung in Stuttgart verarbeiten“. Sagt Andreas Banderitsch.

Zwar ist das Einkaufszentrum des Milaneo seit Anfang Oktober eröffnet, die Baustelle mit ihren Wohnungen, Büros und weiteren Einrichtungen aber noch längst nicht fertig. „Wir haben mindestens noch bis Ende des Jahres dort Arbeit“, erklärt Andreas Banderitsch. Die Schwierigkeit an diesem Prestige-Objekt sei laut dem jungen Juniorchef, die Wünsche der Architekten in die Tat umzusetzen. „Im Prinzip ist jedes Fassadenteil eine Spezialanfertigung, die wir hier in Ehingen machen. An dem ganzen Gebäude gibt es keine 90-Grad-Ecke, jede Wand müssen wir quasi extra auswellen“, betont Andreas Banderitsch. Um genau und vor allem schnell arbeiten zu können, hat die Firma Banderitsch mit Vorarbeiter Hanjo Schulze einen Mann direkt an der Stuttgarter Baustelle, der täglich mehrmals die neuen Daten an die Ehinger Produktion weitergibt. „Wir fertigen die Teile dann, bringen Sie zu unserem Nachbarn Eloxal zum Pulverbeschichten und fahren sie dann mit unserem Fuhrpark direkt nach Stuttgart“, nenn Peter Banderitsch die kurzen Wege und sagt: „Nur so sind wir flexibel, weil wir alles hier in Ehingen selber machen.“

Start war 1990

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte der Firma Banderitsch im Jahr 1990, als sich Peter Banderitsch als gelernter Zimmermann dazu entschloss, sich selbstständig zu machen. „Die ersten Aufträge kamen damals aus dem Industriebereich“, sagt Banderitsch, der Mitte der 90er Jahre dann sein Grundstück an der Berkacher Straße gekauft und bebaut hat. 1999 kam ein Bürokomplex hinzu, die Mitarbeiterzahl wuchs von zwei auf mittlerweile 60 an. „Zu Beginn haben wir oft als Subunternehmer geschafft“, erinnert sich Peter Banderitsch an die Anfänge.

Mittlerweile machen Aufträge aus der Industrie rund 98 Prozent des Umsatzes aus. „Dennoch wird unsere Privatkundschaft nicht vernachlässigt und genießt ebenso die schnelle Auftragsabwicklung“, betont Andreas Banderitsch.

„Zu unseren Großkunden zählen unter anderem Mercedes-Benz, Audi, Kärcher und Peri. Wir sind dabei in ganz Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Luxemburg unterwegs“, sagte Peter Banderitsch, der sich auf weiteres Wachstum innerhalb seiner Firma freut.

Quelle: Schwäbische Zeitung